Genau um 9.32 Uhr am 08.10.2022 riefen die Sirenen die Kameraden in den Jessener Ortsteilen Kleindröben; Mauken, Düßnitz, Jessen und Klöden zum Einsatz. Der Grund für diese Alarmierung am Samstagvormittag war eine unangekündigte Einsatzübung für die freiwilligen Feuerwehren. Sie wurden an die Fähranlegestelle der Elbfähre nach Mauken gerufen. Es galt eine Übung mit der Havarie der Fähre abzuarbeiten. Bei dieser waren die Gierseile gerissen und somit lag sie manövrierunfähig mitten in der Elbe. Auf der Fähre befand sich ein Kleinbus und etliche Fährgäste, welche es von der Fähre zu retten galt. Da die diese ohne feste Landverbindung und in Mitte der Fahrrinne lag, wurden die Feuerwehr Pretzsch mit ihrem Rettungsboot und die Wasserschutzpolizei durch die ersten eintreffenden Kräfte zusätzlich nachalarmiert. Zügig konnten die Fahrgäste durch die Feuerwehren mit ihren Booten an Land geholt werden. Hiernach wurden sie in den Hafen des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt (WSA) auf die Maukener Seite verbracht. Dort wurde ein Sammel- und Behandlungsplatz eingerichtet. Beim Durchzählen am Sammelplatz musste jedoch die Feststellung gemacht werden, dass noch eine Person vermisst wird. Folglich gab es für die Retter einen neuen Einsatzauftrag, welcher zum Inhalt hatte, stromabwärts die Ufer links- und rechtsseitig nach der vermissten Person abzusuchen. Die Feuerwehrboote aus Mauken/Kleindröben, Pretzsch und Jessen sowie die Wasserschutzpolizei setzen sich mit insgesamt vier Booten sofort in Bewegung. Nach einiger Zeit der Suche konnte die vermisste Person zwei Kilometer stromabwärts, in Höhe Kleindröben, wasserseitig gefunden werden. Nach rund einer Stunde konnte die Übung dann erfolgreich beendet werden.

Im Rahmen der Risikoanalyse, welche eine Kommune regelmäßig aufstellen und fortschreiben muss, gilt es solche Schwerpunktobjekte (Elbefähre) einzuschätzen und zu bewerten. Im weiteren ist die Gemeinde für die Gefahrenabwehr zuständig und die Feuerwehren haben sich im Rahmen der Einsatzvorbereitung auf mögliche Szenarien vorzubereiten. Daraus entstand die Idee, solch eine Einsatzübung in Zusammenarbeit mit der Wasserschutzpolizei und dem Fährpächter Mario Richter durchzuführen. Zudem wurde der übergreifende Feuerwehreinsatz der Feuerwehren der Städte Jessen (Elster) und Bad Schmiedeberg geübt. Das Fazit am Ende des „Einsatzes“ fiel positiv aus, da alle Beteiligten sehr gut zusammengearbeitet haben und jeder zum Erfolg der Gemeinschaftsübung beigetragen hat. Involviert waren die Feuerwehren Mauken/Kleindröben, Düßnitz, Klöden, Jessen und Pretzsch mit acht Fahrzeugen und drei Booten. Im weiteren die Wasserschutzpolizei mit ihrem Boot und der Fährpächter.

Ein großer Dank gilt allen Beteiligten für die sehr gute Zusammenarbeit und den positiven Einsatzerfolg, sowie der Jugendfeuerwehr Jessen, welche die Übung ebenfalls mit unterstützt hat.