Kleinkunst im Schloß – „Irren ist menschlich“

Darbietungen von Witzeleien kleiner Irrtümer aus dem menschlichen Leben.

Unter Regie von Rainer Gohde wurde ein Streifzug durch die menschlichen Irrtümer von der Wiege bis zu Bahre vollzogen.

Die Darsteller Ilona Knobbe und Rainer Gohde von der Theatergesellschaft Dübener Heide e.V. brachten mit Kurzweil im gefüllten Ratssaal des Jessener Schlosses auch die “guten alten goldenen Zeiten” des Kabaretts und der Revuen dar.

Mit den Texten und Liedern der Autoren Busch, Kästner, Roth, Tucholsky, Valentin und Wedekind riskierten die beiden Akteure mit augenzwinkerndem Charme so manche große Lippe und es wird deutlich: All die Verse und Couplets sind heute noch genauso wahr, böse und bahnbrechend komisch wie “anno dazumal”. Der Ballance-Akt zwischen Bissigkeit, Lachen und Nachdenklichem ist in dieser rasanten “Revue” den beiden gelungen.

“Ein Mensch erblickt das Licht der Welt, doch oft hat sich herausgestellt, dass dies der einzige Lichtblick war.“, solchermaßen eingestimmt durchlief das Programm die einzelnen Stationen, die das Leben so prägen – Kindheit, erste Liebe, erster Ehekrach, Alkohol, Theater und Kriminelles. Mit kräftigem Timbre besang Ilona Knobbe den Ausbruchsversuch aus der spießigen Familienidylle mit “Zum Teufel mit dem schwarzen Kaffee”, “Kann denn Liebe Sünde sein” und dem Bericht des Dienstmädchens über den Vierfachmord des “Lehrer von Mezzodur”. Rainer Gohde serviert die “Versprecher” und Irrtümer des Theatermilieus, etwa, wenn der besoffene Gustav Renner “Hamlets Geist” geben soll und dabei zum Gaudi des Publikums aus der Rolle fällt oder als “der Hase im Rausch”, ein angetrunkener Schwerenöter, den Löwen weckt.

von Lutz Pallas

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