Schnittstelle Holzdorf

Am Mittwoch, dem 12. Oktober 2022 wurde der neu gestaltete Bahnhof in Holzdorf offiziell mit Ehrengästen übergeben, nachdem die Baumaßnahmen von circa einem Jahr beendet wurden.

Der Bahnhof ist ein wichtiger Anlaufpunkt für viele Pendler und Werktätige, welche beispielweise nach Berlin und wieder zurück müssen. Knapp 150 Reisende nutzen täglich die Regionalbahn in Holzdorf. Auch Bürgermeister der Stadt Jessen (Elster), Michael Jahn, spricht über die Bedeutsamkeit der Baumaßnahme. Der Wandel des Bahnhofsareals war schon seit einigen Jahren gewollt, auch der Wunsch der Bürger danach wurde immer lauter.

Ortsteilbeiratsvorsitzender Alfred Lehmann spricht für alle Holzdorfer, wenn er sagt, der Bahnhof sei ein Schandfleck in Holzdorf gewesen. Umso größer ist nun die Freude, dass die Neugestaltung ein voller Erfolg ist. Es ist wesentlich eine gute Anbindung für den Nahverkehr zu haben, vor allem in der ländlichen Region. Ab 2026 werden die Züge sogar stündlich fahren, informieren Geschäftsführer P. Panitz und seine Mitarbeiterin A. Meyer von der Nahverkehrsservice Sachsen-Anhalt GmbH (NASA).

Auch Staatssekretär im Ministerium für Infrastruktur und Digitales, Sven Haller, und Vizelandrat Dr. Jörg Hartmann zeigen sich erfreut über das Ergebnis des Umbaus. Die finanzielle Förderung in Höhe von ungefähr 756.000 EUR durch das „Schnittstellenprogramm“ des Landes habe sich in jedem Falle gelohnt. Die Planung durch das Team des Ingenieurbüros Seume verlief schnell, sodass die beteiligten Baufirmen wie Eurovia und Elektro Scholz (Vertreten durch F. Fabian und M. Habbassi für Eurovia und A. Bergholz für Elektro Scholz) kurzerhand mit dem Bau beginnen konnten und nun vollständig und offiziell abgeschlossen sind.

Elea Bahlke, wohnhaft Holzdorf, Auszubildende bei der Stadtverwaltung Jessen (Elster)

Liebe Bahn-Reisende, liebe Bürgerinnen und Bürger,

obwohl der Bahnhofsvorplatz in Holzdorf schon eine Weile wieder zugänglich ist, haben wir erst am 12. Oktober eine offizielle Einweihung vorgenommen. Es war mir ein großes Bedürfnis, allen Beteiligten DANKE zu sagen, dass wir dort ein ansehnliches Gelände schaffen konnten.

Aus tiefstem Herzen sprach ich von einem kleinen WUNDER, was uns in über 30 Jahren beharrlicher Arbeit endlich gelungen ist. Warum eigentlich – denn es sieht doch so aus wie ein oft gesehener „P+R“ an unseren Bahnhöfen?

Nach der Wende verkaufte die Deutsche Bahn viele „unnütze“ Immobilien an den Bahnstrecken, wie auch Bahnhofsgebäude nebst Grundstücken. So war der Holzdorfer Bahnhof lange im Eigentum von Privatiers in Luxemburg. Schon die Gemeinde Holzdorf versuchte, Vorkaufsrechte geltend zu machen und über Vermögenszuordnung Flächen am Bahnhof zu erwerben. Mit der Eingemeindung 2004 übernahm die Stadtverwaltung Jessen diese Aufgabe. Aber erst 2016 bekam ich Kontakt mit der NASA (Nahverkehrsgesellschaft Sachsen-Anhalt) und mit dem ÖPNV-Investitionsprogramm „Schnittstellenprogramm“ konnten wir den Plan zur Umgestaltung schmieden. Mit dem einsturzgefährdeten Bahnhofsgebäude und der Verkehrssicherungspflicht trennte sich der Eigentümer endlich von seinem Grundstück, weitere Flächen konnten wir von der DB erwerben, so dass mit den Fördermitteln von 756 T€ die Planung ab 2019 und Bau ab 2021 beginnen konnten. Zu den Gesamtkosten von 945 T€ beteiligen sich Landkreis und Stadt jeweils zur Hälfte.

Während unserer kleinen Veranstaltung war zu erleben, wie die „Schnittstelle“ des ÖPNV von Bus, Pkw, Rad-Reisenden und Fußgängern zum Zug genutzt wird. Vernünftige Parkplätze, eine Wendeschleife, Unterstände für Wartende und ein barrierefreier Zugang bieten einen ganz anderen Anblick als der vorherige Zustand.

Die schnelle Anbindung nach Berlin wird von vielen Bürgern sehr geschätzt, um dort Kultur und Sport zu erleben, einzukaufen oder Ärzte aufzusuchen. Für manche ist es ein täglicher Arbeitsweg in verschieden Städte an der Strecke, nicht zuletzt eine Reisestation für unsere Bundeswehrangehörigen in Holzdorf und Schönewalde. Eine liebgewordene Verbindung in die Welt.

Deshalb freuen wir uns sehr über die Realisierung eines Projektes durch, finanzielle Mittel des Landes, einer starken Unterstützung durch die NASA und viel fleißige Arbeit in der Verwaltung, des Ingenieurteams Seume, der EUROVIA VBU GmbH, dem WAZV bis hin zur Holzdorfer Elektrofirma Scholz.

Nun bleibt uns nur zu wünschen, dass die Bahnreisen reibungslos und möglichst pünktlich, aber vor allem unfallfrei verlaufen.

Gute Reise wünscht Ihr Bürgermeister

Michael Jahn

von Lutz Pallas

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